Design Prinzipien, Tipps für Design und Gestaltung

zuletzt aktualisiert: 10. September 2024

Experten-Tipps: Design und Gestaltung
Experten-Tipps: Design und Gestaltung

Experten-tipps zu design prinzipien

1. Schwerpunkt

First things first. Finde zunächst die wichtigsten Informationen zu dem Design heraus: Wie lautet der Name des Unternehmens? Wie sieht das Logo aus? Gibt es einen Slogan? Soll ein bestimmtes Datum, ein Preis oder ein Ort beachtet werden? Wenn du diese Informationen hast, solltest du die Informationen vorab ordnen und die Reihenfolge, in der der Betrachter sie aufnimmt im Design bestimmen. Große, knallige oder mittig platzierte Elemente ziehen den Blick auf sich: Das größte Element, die dickste Schriftart und die kräftigste Farbkombination bekommen die meiste Aufmerksamkeit. Beginne mit der Komposition des Designs, um eine klare Vorstellung zu bekommen, was du kommunizieren willst.

2. Balance

Achte unbedingt auf die Balance in deinem Design, denn jedes Element des Designs hat ein Gewicht. Aussagen wie "Mehr ist mehr" solltest du also aus deinem Wortschatz streichen. Sowohl die Farbe, die Größe, als auch die Textur beeinflussen die Wahrnehmung und das Gewicht deines Designs, deshalb solltest du nicht alle schweren Elemente auf eine Stelle schieben. Überlege, ob du ein symmetrisches oder asymmetrisches Design haben möchtest. Entscheidest du dich für ein symmetrisches Design, solltest du auf gleichmäßig platzierte und ausgewogene Elemente an einer symmetriegegebenen Mittellinie achten. Die Elemente müssen nicht immer genau gleich aussehen, aber sie sollten ähnlich genug sein, um beim Betrachten als ausgewogen wahrgenommen zu werden. Solche Designs sind immer angenehm, manchmal aber auch langweilig. Asymmetrische Designs dagegen sind optische Hingucker, sind aber auch gewagter. Sie nutzen sehr gegensätzliche Gewichte der Elemente, z.B. ein großes Element im Kontrast zu vielen kleinen oder ähnlich große Elemente, die sich in der Menge unterscheiden. Die Herausforderung ist hier, eine Komposition zu finden, die ungleichmäßig, aber trotzdem im Gleichgewicht ist.

3. Kontrast

Wenn du möchtest, dass man sich an dein Design erinnert solltest du mit Kontrasten arbeiten. Kontrast bildet sich aus dem Raum und den Unterschieden, die zwischen den Elementen herrschen. Das bedeutet, dass der Hintergrund sich farblich von den vordergründigen Elementen unterscheiden muss, um Harmonie und Lesbarkeit zu gewährleisten. Außerdem solltest du Schriftarten mit unterschiedlichen Schriftschnitten (dick, dünn, kursiv ect.) und Größen verwenden, um Textbereiche optisch abzugrenzen und Informationen zu trennen. Achte dabei aber unbedingt darauf, dass du nicht zu viele unterschiedliche Elemente oder Schriftarten verwendest. Greife lieber weniger aber dafür auf kontrastreiche Unterschiede zurück. Sonst wirkt das Design schnell überlastet und der Betrachter kann sich nicht auf die einzelnen Informationen konzentrieren, weil zu viele Unterschiedliche Elemente oder Schriftarten ablenken.

4. Wiederholung

Wiederholung gibt dir die Kontrolle über das Design und den Betrachter. Ein einzelnes rotes Element auf dem Plakat kann schnell wie ein Fehler wirken, aber mit drei roten Elementen, die sich am besten in Form, Größe und Schriftart noch ähneln, kann es den Betrachter lenken. Idealerweise verwendest du zwei Schriftarten und maximal drei Farben - Das stärkt und vereint die Komposition. Auch die Markenidentität entsteht durch Wiederholung: Wiederholung des Logos, der gleichen Designelemente, Farben und eine einheitliche Bildsprache sorgen dafür, gesehen und wiedererkannt zu werden.

5. Proportionen

Mit den Proportionen entscheidest du, wie sich Gewicht und die visuelle Größe der unterschiedlichen Elemente in einer Komposition zueinander verhalten. Zur Hilfestellung kannst du das Design in Bereiche aufteilen um die richtige Größe und Gewichtung zu finden. Gruppiere Informationen, die zusammengehören und gib ihnen so Wichtigkeit. Beispiel: Ticketinformation auf einem Plakat sind zwar kleiner als andere Informationen, aber in einem farbigen Kasten gehalten. Es gibt keinen Königsweg für die angemessene Größe von Elementen, doch wenn sie erreicht und überlegt platziert ist, entsteht Proportion ganz von allein.

6. Dynamik

Mit der Anordnung der Elemente kannst du den Blick des Betrachters leiten und lenken. 

Wenn du die richtigen Informationen in der richtigen Reihenfolge an deine Zielgruppe vermitteln möchtest, kannst du die Anordnung der Elemente dazu nutzen, den Blick des Betrachters zu leiten und zu lenken. Die oben erklärten Prinzipien zu verinnerlichen und anzuwenden, ist ein Teil der Bewegung, die in einem Design entsteht. Mit der Dynamik kann man sich das Design wie eine Geschichte vorstellen, durch die der Betrachter geführt wird – allein durch die Blickführung: In einer Gewichtung der Informationen wie „Diese Firma, ist auf dieser Messe, an diesem Ort, zu dieser Zeit und so bekommst du Tickets und unseren Rabatt!“ ist das Design anders aufgebaut als: „Diese Messe! Findet an diesem Tag statt, hol dir jetzt Tickets, komm an diesen Ort, um diese Firma zu treffen. Achja, findet an dem Tag statt.“

7. Weißraum

Freier Raum, an dem kein Bild, kein Text, kein grafisches Element steht, nennt sich Weißraum oder Negativraum. Während es bei allen anderen Prinzipien darum geht, wo und wie ETWAS dargestellt wird, geht es beim Weißraum darum, wo sich NICHTS befindet. Das ist sehr wichtig, da der Weißraum die Elemente umgibt und ihnen die Möglichkeit gibt, für sich zu stehen und zu wirken und seine Information ohne große Ablenkung abzugeben. Der freie Raum ist einfach da und tut nichts weiter als für einen leeren Bereich zwischen den Elementen zu sorgen und hilft dadurch, sie zu ordnen. Ein mittelmäßiges Design kann allein durch das Schaffen von mehr Raum zwischen den Elementen um einiges besser werden.

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Thomas Grossmann
Thomas Grossmann
Thomas Grossmann
Prokurist, Teamleitung & Projektmanager Vertrieb
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